So installierst Du WordPress auf einem VPS-Server

Ein Virtual Private Server (VPS) bietet mehr Flexibilität, Leistung und Sicherheit als Shared Hosting und ist daher eine ausgezeichnete Wahl für das Hosting einer WordPress-Website. Durch die Verwendung eines VPS bekommst Du die volle Kontrolle über Deine Serverumgebung und kannst sie ganz nach Deinen Bedürfnissen konfigurieren.

In diesem Tutorial wirst Du Schritt für Schritt durch die manuelle Installation von WordPress auf deinem VPS geführt. Du lernst, wie Du den richtigen VPS-Angebot auswählst, Deinen Server vorbereitest, die benötigte Software installierst und WordPress für optimale Leistung konfigurierst. Egal, ob Du neu im Bereich VPS-Hosting bist oder schon Erfahrung mit der Serververwaltung hast – dieser Artikel zeigt Dir, wie Du eine WordPress-Website auf Deinem eigenen Virtual Private Server einrichtest

Was ist ein VPS und warum sollte man ihn für WordPress wählen?

Ein VPS (Virtual Private Server) ist ein virtualisierter Server, der einen dedicated Server nachahmt, jedoch auf einem physischen Server gehostet wird, der sich die Ressourcen mit anderen virtuellen Servern teilt. Mit VPS-Hosting erhältst Du einen dedizierten Teil der Serverressourcen (wie CPU, RAM und Bandbreite), der sich ideal für die Ausführung ressourcenintensiver Anwendungen wie WordPress auf VPS eignet.

Warum WordPress auf einem VPS?

1. Kontrolle und Flexibilität: Mit VPS-Hosting für Deine WordPress-Website kannst Du Deinen Server an Deine spezifischen Anforderungen anpassen, was Dir ideal für Unternehmen oder Entwickler macht, die individuelle Softwarekonfigurationen benötigen.
2. Leistung: Mit einem VPS wird Deine WordPress-Website nicht durch den Traffic anderer Websites beeinträchtigt, wodurch sie schneller und zuverlässiger ist als Shared Hosting.
3. Skalierbarkeit: Wenn Deine WordPress-Website wächst, kannst Du Deine VPS-Ressourcen ganz einfach skalieren, sodass Deine Website auch bei steigendem Traffic eine gute Leistung erbringt.

Vorbereitung Deines VPS für die WordPress-Installation

Bevor Du mit der Installation von Software beginnst, solltest Du sicherstellen, dass Dein VPS-Hosting-Paket über ausreichende Ressourcen verfügt, um Deine Website effektiv zu betreiben. Das von Dir gewählte Paket sollte sich nach der Größe deiner Website und dem zu erwartenden Traffic richten. Für kleinere Websites ist ein Basis-VPS-Paket wahrscheinlich ausreichend. Größere oder ressourcenintensivere Websites erfordern jedoch möglicherweise einen leistungsstärkeren VPS mit zusätzlichen Ressourcen, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.

Auswahl des richtigen VPS-Angebots

Berücksichtige bei der Auswahl eines VPS-Angebots die spezifischen Anforderungen Deiner Website. Egal, ob Du einen kleinen Blog oder einen größeren E-Commerce-Shop hostest – achte darauf, dass der Angebot genügend Serverressourcen wie CPU, RAM und Speicherplatz bietet, damit Deine Website reibungslos und zuverlässig läuft. Empfehlenswert ist ein VPS mit mind. 2 Cores und 2 GB Ram.

Auswahl des Betriebssystems

Das Betriebssystem (OS), das Du für Deinen VPS wählst, hat einen erheblichen Einfluss auf dessen Leistung und Benutzerfreundlichkeit. Beliebte Optionen sind Ubuntu, das für seine Kompatibilität und Benutzerfreundlichkeit bekannt ist, insbesondere für diejenigen, die noch keine Erfahrung mit der Serververwaltung haben.

Sichern des VPS

Sicherheit ist ein entscheidender Aspekt bei der Einrichtung Deines VPS. Ändere immer den Standardbenutzernamen und das Standardkennwort in etwas Sichereres, aktiviere eine Firewall, um den eingehenden Datenverkehr zu kontrollieren, und stelle sicher, dass alle Deine Systempakete auf dem neuesten Stand sind, um Deinen Server vor Schwachstellen zu schützen.

Verbindung zu Deinem VPS über SSH

Sobald Dein VPS bereit ist, musst Du als Nächstes eine Verbindung über SSH (Secure Shell) herstellen. Mit SSH kannst Du Deinen Server über die Befehlszeile fernverwalten. Öffne dazu Dein Terminal und gib folgenden Befehl ein, um die Verbindung zu Deinem VPS herzustellen: ssh username@your_vps_ip

Nach Eingabe des Befehls wirst Du aufgefordert, Dich mit Deinem Benutzernamen und Passwort zu authentifizieren. Wenn Du SSH-Schlüssel verwendest, wird die Verbindung automatisch hergestellt. Nach der Authentifizierung hast Du vollen Zugriff auf Deinen VPS-Server und kannst mit der Installation von WordPress beginnen.

Installieren der erforderlichen Software für WordPress

Um WordPress erfolgreich auf einem VPS auszuführen, musst Du einen Webserver, PHP und ein Datenbanksystem installieren. Apache ist eine beliebte Wahl für den Webserver, aber Du kannst je nach Deinen Vorlieben auch Nginx verwenden. PHP musst Du zusammen mit einigen notwendigen Erweiterungen installieren, um WordPress zu unterstützen, wie z. B. php-mysql und php-fpm. Schließlich ist ein Datenbanksystem wie MariaDB oder MySQL unerlässlich, um die Daten Deiner WordPress-Website zu speichern.

Um Apache zu installieren, kannst Du den folgenden Befehl verwenden:

sudo apt install apache2

Installiere anschließend PHP zusammen mit den erforderlichen Erweiterungen, indem Du folgenden Befehl ausführst:

sudo apt install php php-mysql php-fpm

Installiere abschließend MariaDB (oder MySQL), um Deine Datenbank mit diesem Befehl einzurichten:

sudo apt install mariadb-server

Nachdem diese Komponenten installiert sind, ist Dein Server bereit für WordPress, sodass Du die Installation und Konfiguration abschließen kannst.

Einrichten der WordPress-Datenbank

WordPress benötigt eine Datenbank, um alle Inhalte wie Beiträge, Seiten und Benutzerinformationen zu speichern. Das Einrichten einer Datenbank auf Deinem VPS ist ein unkomplizierter Vorgang, für den in der Regel MariaDB oder MySQL verwendet werden, die häufig für WordPress-Installationen eingesetzt werden.

Meldest Du Dich zunächst mit dem folgenden Befehl bei MariaDB (oder MySQL) an:

sudo mysql -u root -p

Erstelle nach der Anmeldung eine neue Datenbank und einen neuen Benutzer für WordPress. Führe dazu die folgenden Befehle aus:

CREATE DATABASE wordpress; CREATE USER ‚wp_user‘@’localhost’ IDENTIFIED BY ‚your_password‘; GRANT ALL PRIVILEGES ON wordpress.* TO ‚wp_user‘@’localhost’; FLUSH PRIVILEGES; EXIT;

Nachdem die Datenbank und der Benutzer erstellt wurden, kann WordPress während der Installation eine Verbindung zu dieser neu eingerichteten Datenbank herstellen. Dadurch wird sichergestellt, dass Deine Website über einen sicheren und effizienten Speicherort für alle Inhalte verfügt.

WordPress herunterladen und installieren

Sobald Dein Server eingerichtet ist, musst Du WordPress auf Deinen VPS herunterladen und installieren. Lade zunächst die neueste Version von WordPress mit dem folgenden Befehl herunter:

wget https://wordpress.org/latest.tar.gz

Nach Abschluss des Downloads extrahiere die Dateien mit dem Befehl:

tar -xvzf latest.tar.gz

Verschiebe die extrahierten Dateien anschließend in das Stammverzeichnis Deines Webservers (in der Regel /var/www/html/), damit Apache oder Nginx sie bereitstellen können:

sudo mv wordpress/* /var/www/html/

Lege anschließend die entsprechenden Dateiberechtigungen fest, um sicherzustellen, dass der Webserver auf die WordPress-Dateien zugreifen und diese verwalten kann:

sudo chown -R www-data:www-data /var/www/html/

Nachdem WordPress erfolgreich auf Deinem VPS installiert wurde, kannst Du mit der Konfiguration und Einrichtung beginnen.

WordPress auf Deinem VPS konfigurieren

Nachdem Du die WordPress-Dateien auf Deinen Server hochgeladen hast, musst Du WordPress konfigurieren, indem Du die Datei wp-config.php einrichtest. Diese Datei enthält Deine Datenbank-Anmeldedaten, mit denen WordPress eine Verbindung zu der zuvor erstellten Datenbank herstellen kann.

Um den Installationsvorgang zu starten, rufe die IP-Adresse oder den Domainnamen Deines Servers in einem Webbrowser auf. Daraufhin wird der WordPress-Installationsassistent gestartet, in dem Du zur Eingabe von Details wie dem Titel der Website, dem Benutzernamen des Administrators und dem Passwort aufgefordert wirst. Darüber hinaus musst Du die zuvor eingerichteten Datenbankzugangsdaten angeben, um WordPress mit Deiner Datenbank zu verbinden.

Nach Abschluss des Installationsassistenten ist Deine WordPress-Website live und läuft auf Deinem VPS, sodass Du mit der Anpassung und der Erstellung von Inhalten beginnen kannst.

WordPress ohne Control Panel verwalten

Wenn Du einen VPS ohne Control Panel wie cPanel oder Plesk verwendest, verwalte den Server manuell über die Befehlszeile mit SSH. Dazu gehören die Konfiguration des Webservers, die Verwaltung von Datenbanken und die Sicherung des Servers.

Sobald WordPress installiert ist, kannst Du die Inhalte, Designs und Plugins Deiner Website über das WordPress-Admin-Dashboard unter http://deine-domain.de/wp-admin/ verwalten. Durch diese Trennung hast Du die vollständige Kontrolle über Deine Serverumgebung und Deine WordPress-Website.

Sichern Deiner WordPress-Website auf einem VPS

Die Sicherung Deiner WordPress-Website ist entscheidend, um sie vor potenziellen Bedrohungen zu schützen und sicherzustellen, dass sie sicher und funktionsfähig bleibt. Einer der ersten Schritte zur Sicherung Deiner Website ist die Installation eines SSL-Zertifikats, das die Daten zwischen Deinem Server und den Besuchern verschlüsselt. Du kannst kostenlose Dienste wie Let’s Encrypt nutzen oder ein Zertifikat von einem kommerziellen Anbieter erwerben, um Deine Website mit HTTPS zu sichern.

Als Nächstes ist die Einrichtung einer Firewall auf Deinem VPS unerlässlich, um den eingehenden Datenverkehr zu kontrollieren und unbefugten Zugriff zu verhindern. Eine beliebte Wahl für Ubuntu ist UFW (Uncomplicated Firewall), die zur Sicherung Deines Servers beiträgt, indem sie nur die notwendigen Ports offen lässt.

Das Hinzufügen von Sicherheits-Plugins zu Deiner WordPress-Installation kann den Schutz Deiner Website verbessern. Plugins wie Wordfence bieten Malware-Scans, Login-Schutz und Echtzeit-Traffic-Überwachung und helfen so, Deine WordPress-Website vor gängigen Schwachstellen zu schützen. In den Grundeinstellungen ist das Wordfence Plugin sogar kostenlos.

Fazit

Mit dieser Anleitung hast Du erfolgreich gelernt, wie Du WordPress auf einem VPS installieren kannst. Die Verwendung von VPS-Hosting für Deine WordPress-Website bietet Dir im Vergleich zu Shared Hosting mehr Kontrolle, Sicherheit und Skalierbarkeit. Ob Du einen persönlichen Blog oder eine Unternehmenswebsite betreibst, WordPress auf einem VPS ist die perfekte Lösung für alle, die Individualisierung und bessere Leistung suchen.

Nachdem Deine WordPress-Website nun eingerichtet ist, kannst Du mit der Erstellung Deiner Inhalte, der Installation von Plugins und der Leistungsoptimierung beginnen. Dank der zusätzlichen Flexibilität des VPS-Hostings kannst Du Deine Website ganz einfach skalieren, wenn sie wächst.